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Alpiner Klassiker im Lechquellgebiet

17.06.2012

Als idealen Stützpunkt für die Unternehmung hatten wir die Ravensburger Hütte ausgesucht, sie liegt etwa eine halbe Stunde oberhalb des Spullersees und ist einfach zu erreichen.

Am Freitag den 15. Juni reisten wir mit zwei Autos und zehn Personen an, einer recht großen Gruppe für die geplante Tour. Das Frühstück auf der Hütte war außerordentlich und ließ keine Wünsche offen, so ging es gut gestärkt zum Einstieg der Nordkante an der Roggalspitze. Spannend für uns war, wie viel Schnee uns im nordseitigen Einstieg, sowie im Abstieg erwarten würde. Durch die fehlende nächtliche Abkühlung konnten die bestehenden Altschneefelder im Zustieg jedoch mühelos überwunden werden und nach einer guten Stunde konnten wir uns für den Einstieg der Klettertour bereitmachen.

Die Nordkante zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Bei wolkenlosem Himmel kletterten wir die 9 Seillängen. Die Standplätze waren sehr gut eingerichtet. Als Zwischensicherungen gab es Schlaghaken und einige Bohrhaken. Wir freuten uns besonders über den alpin belassenen Charakter der Tour und die Möglichkeit, mobile Sicherungen wie Torque Nuts, Tricams, Schlingen, Keile oder Friends legen zu können.

Beim Eintrag ins Gipfelbuch stellten wir fest, dass wir dieses Jahr die ersten Besteiger der Roggalspitze waren, ausgenommen ein Skitourengeher im Winter.

Etwas mühsam vollzog sich der Abstieg über den Normalweg auf der Südwestseite, da durch die abtauenden Schneereste die Erde an den Schuhen klumpte und die Stahlseilversicherung noch teilweise im Schnee steckte. Entschädigt wurden wir jedoch im Anschluss durch die Abfahrt im Schnee.

Für Sonntag war die direkte Westwand an der Roggalspitze geplant. Da jedoch der Wetterbericht mit Wärmegewittern nicht ideal war beschlossen wir, stattdessen an den Spullerplatten, zwischen Ravensburger Hütte und Stausee, zu klettern. Eine gute Entscheidung. Nicht wegen dem Wetter – damit hatten wir Glück. Sondern vielmehr fanden wir dort lohnende und gut abgesicherte Kletterrouten, die auch „alpine Neulinge“ im Vorstieg genießen konnten.

Organisation: Oliver Mohrlok, Tobias de Jager

Teilnehmer: Uwe de Jager, Lando Huber-Denzel, Oliver Rosenhahn, Sven Delitzsch, Thomas Forbriger, Lars Franze, Thorsten Züfle, Joachim Gaiser