Anreise nach Gimillan
Als am 9. Februar 2022 “E”s Wecker klingelte, zeigte der Stundenzeiger sicherlich noch auf die “Drei” – um kurz nach halb fünf stand Andreas Günther mit seinem schicken schwedischen Kombi vor meiner Tür, wo das theoretische Kofferraumvolumen von 560 Liter mit den Praxiswerten abgeglichen wurde; um viertel vor fünf Uhr war der Kofferraum nach unserer Einschätzung als mehr oder weniger voll zu bezeichnen. Bereits vor fünf Uhr standen wir bei unserem Tourenführer Olli Mohrlok vor der Haustür und fragten uns, wie wir die aktuellen Coronabestimmungen in Italien mit dem zusätzlichen Packvolumen, welches uns in Ollis Hof erwartete, in Einklang bringen könnten. Mehrere Eurobehälter, Rucksäcke, Taschen, Eisgeräte, Stöcke und ca. 135 kg sonstiger Stahl erwartete uns. Wir wissen nicht, wie wir das Kunststück vollbracht hatten, aber um fünf Uhr saßen wir zu dritt vollzählig und mit dem kompletten Gepäck im Schweden und waren logistisch darauf vorbereitet, nach Martigny im Wallis bzw. dem St. Bernard – Tunnel im Aostatal in Italien coronakonform unterwegs zu sein – Beifahrersitz frei (wenn man von unseren Rucksäcken und Eisgeräten absah), im Fonds Olli links, ich rechts, Mitte frei, selbstredend corona- und karnevalskonform maskiert und mit Antigenschnell- sowie zusätzlich aus eigenem Interesse mit PCR – Test präpariert; allerdings aufgrund der aktuellen Laborüberlastungen bislang ohne Ergebnis. Immerhin hatten wir vor, in Gimillan, einem Teilort von Cogne, fünf Tage in einer schnuckeligen Ferienwohnung kuschelig in einem gemeinsamen Schlafzimmer zu nächtigen, uns in einer äußerst kompfortabel ausgestatteten Küche selbst zu versorgen und ansonsten ohne weitere Kontakte in einer Dreierseilschaft Top – Klassiker der Eisfallkletterszene zu genießen.