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Hat das Hinterwälder Rind einen Platz in einem geplanten Nationalpark?

23.09.2012

Bei einer Führung am 23.September für Vertreter der Alpenvereins-Sektionen vom Ruhestein übern Wildsee zur Darmstädter Hütte, gab Herr Schlund vom Naturschutzzentrum Antwort auf diese und viele andere Fragen.

Alle Sektionen des Nordschwarzwaldes, der JDAV und der Vorstand des Landesverbandes waren vertreten. Vor allem wollte man wissen, was ein möglicher Nationalpark für Folgen für’s Wandern, Biken, Bouldern und Schifahren – Schneeschuhgehen hat.

Herr Schlund betonte, dass die vorhandenen Schilifte und Loipen auch in einem Nationalpark betrieben werden würden. Wanderwege würden auch durch die Kerngebiete des Nationalparks gehen. Bike- und Schneeschuhrouten werden geprüft und in den Managementzonen ermöglicht werden. Aber er betonte auch, dass die Tiere sich auf die Wegeführung einstellen und deshalb besonders empfindlich reagieren, wenn ‘Natursportler’ quer durchs Unterholz brechen.

Mancher DAVler war überrascht, dass es an Eutings Grab hoch über dem Wildsee jedes Jahr Kaffee, Gedichte und Gesang gibt und der Leiter des Naturschutzzentrums für diese Tradition auch Raum in einem Nationalpark sieht.

Herr Schlund vom Naturschutzzentrum in der Diskussion mit Heiko Wiening und Michael von Levetzow vom Landesverband des DAV.

Vom Vorstand wurde bedauert, dass der DAV in der Arbeitsgruppe ‘Tourismus’ im Rahmen des Gutachterverfahrens nicht vertreten ist. Es ist zu vermuten ist, dass der Leiter eines Fremdenverkehrsbüros oder ein Hotelier eines renommierten Hauses unter Naturnutzung und Naturerleben etwas völlig anderes verstehen als ein Mitglied des Alpenvereins. Den Wunsch nach Rückbau überbreiter Forststraßen zu erlebnisreichen Wanderwegen kann der Alpenverein jetzt nicht selber in dieser AG vorschlagen. Da man in diesem Punkt mit Herrn Schlund einer Meinung ist, hofft man, dass er die Idee neuer Wegegestaltung in diesem Arbeitskreis stark vertritt. Auch andere Anliegen des Alpenvereins können jetzt noch in diesen Arbeitskreis über Herrn Schlund eingebracht werden.

Bei diesen Treffen sind auch die Gutachter des Nationalpark-Konzeptes anwesend. Diese hören zu und stellen Fragen, beziehen aber noch keine Stellung. Das Gutachten selbst soll Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres vorliegen.

Der Vorstand des Landesverbandes DAV begrüßt einen Nationalpark im Nordschwarzwald. Die vertretenen Sektionen des Nordschwarzwaldes sind aber sicher näher dran an der Kritik an einen Nationalpark, haben die Probleme vor der Haustür und zahlreiche skeptische Mitglieder. In den nächsten Monaten werden die Diskussionen sicher wieder zunehmen, dann ist von allen Seiten auch ein Stück Toleranz und Fairness nötig.

Für den DAV Freudenstadt war Ruth Dörschel bei der Führung dabei.