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Kletterausfahrt ins Bergell

01.07.2018

Fällt der Begriff „Bergell“, klingelt es in den Ohren von ambitionierten Alpinkletterern. Ganz große Klettertouren wie die Piz Badile Nordkante, der Cengalo Pfeiler, die Fuori- und Pioda-Kante sind der Traum vieler. 

Doch es gibt auch die Genusskletterregion, nämlich rund um die Albignahütte. Eine Gruppe von 5 Personen unternahm von Donnerstag 28. Juni bis So. 1. Juli eine Ausfahrt dorthin. Am Piz Balzetto begrüßte uns das Gesicht des übergroßen „Albignageists“ und mit Hilfe der Pranzaira-Seilbahn war die Hütte nach einer kurzen Wanderung entlang des Albigna-Stausees in einer dreiviertel Stunde erreicht.  Unterwegs erwarteten uns mit Pfeifen einige Murmeltiere, die zahlreich anzutreffen sind. An den Seeplatten wurde kurz darauf erste Bekanntschaft mit dem Bergell-Granit in den 140 m langen Routen Wassersinfonie und Rehbrüggli gemacht. Ein paar unbedeutende Regentropfen fielen, doch sollten diese für die Ausfahrt die einzigen bleiben.

Auf der Hütte erwartete uns mit Annamaria und Martin sehr freundliche, junge und nette Hüttenwarte, die immer Tipps für Touren parat hatten und uns kulinarisch sehr gut versorgten.

Am Freitag stand bei sommerlichem Bergwetter ein Highlight auf dem Programm. Eine Klettertour an der Spazzacaldeira über den Nord-Ost-Grat, die zum Wahrzeichen des Albignagebiets, der Fiamma führt, einer imposant exponierten Gipfelnadel von etwa 20 m Höhe. Eine Seilschaft verlängerte die Kletterei durch den Einstieg über acht homogenen Seillängen der Route Dente per Dente im Schwierigkeitsgrad bis 7-.

Ein weiteres Juwel des Gebiets folgte am Samstag, die beiden Routen Via Meuli und Moderne Zeiten führen in achtzehn genussvollen Seillängen mit einer Kletterlänge von etwa 800 m auf die 2825 m hohe Punta Albigna. Ein herrliches Panorama bietet sich am Gipfel und auch der Abstieg ist eine anspruchsvolle alpine Unternehmung.

Am Sonntag, wieder bei sonnigem Hochdruckwetter, teilte sich die Gruppe. Eine Seilschaft entschied sich für die fünf genussvollen Seillängen der Route Piccolo auf den Torre dal Päl, während die andere Seilschaft noch einmal die Seeplatten unter die Füße nahm. Glücklich, zufrieden und müde machte sich die Gruppe nach etwa vierzig gekletterten Seillängen auf den Heimweg.

Mit dabei waren Reinhard, Traudi, Lena, Olli und Bernhard