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Kletterspaß am Grimselpass

Mehrseillängen-Touren

24.08.2025

Am Morgen des 22. Augusts trafen sich 5 Kletterer pünktlich um 10 Uhr am verabredeten Treffpunkt in Innertkirchen, um gemeinsam in ein Kletter-Wochenende am Grimselpass zu starten.

Während uns bei der Anfahrt noch der angekündigte Regen begleitete, wurde das Wetter dann am Zielort schlagartig besser und die Sonne schickte sich an, die Felsen zu trocknen. Um ihr die dafür notwendige Zeit zu geben, kümmerten wir uns derweil um einen Campingplatz vor Ort. Die Auswahl ist üppig – in Innertkirchen gibt es drei Stück davon. Wir entschieden uns für den „Campingplatz Grund“ und es schien keine schlechte Wahl zu sein - ein kleiner netter Platz mit freundlichem Platzwart und vor allen Dingen lag er abseits der lauten Hauptstraße.

Nach dem raschen Aufbau der Zelte war der weitere Tagesplan schnell gefasst. Aufgrund der großen Lust auf erste Mehrseillängen-Routen zogen wir den Sektor Azalee Beach am Räterichbodensee dem talnahen Klettergarten vor. Dort starteten Susanne und Shiva in der Route „Nils Holgersohn“ (5a/4SL) während die 3er-Seilschaft mit Thomas, Benjamin und Lars die „Traverse stupid“ (5c/4SL) in Angriff nahmen. Der Fels war leider noch nicht überall trocken. Die 3er-Seilschaft kapitulierte dann in der letzten Seillänge an einer steilen und nassen Traverse. Auch das Ausweichen in eine andere Route schien keine Option, da der nächste Bohrhaken,vermutlich aufgrund eines Steinschlags, komplett beschädigt war. So blieb nur das Abseilen über die Route übrig. Susanne und Shiva hatten dagegen mehr Glück und konnten ihre Route durchsteigen.

Da diese Touren doch recht schnell vorüber waren und die Lust aufs Klettern noch nicht ganz gestillt war, entschied man sich auf dem Rückweg ins Tal, doch noch den Klettergarten zu besuchen. Hier gab es dann das Kontrastprogramm zu den Gletscherschliffplatten am Räterichbodensee in Form von steilem und rauhem Gneis mit kleinen Leisten und Griffen. Nicht mehr hauptsächlich auf Reibung klettern, sondern kräftig zupacken!

Der Plan für den zweiten Tag sah vor, der Mittagfluh eine Besuch abzustatten. Allerdings hing die Wolkenbasis am frühen Morgen noch sehr tief. Nach dem etwa 40-minütigem Zustieg fanden wir uns am Wandfuß bei etwa 20 bis 30 Meter Sicht wieder. Den Einstieg in die von uns gewählten Routen konnten wir zwar finden, jedoch schien der Start noch ein wenig riskant. Also gaben wir uns eine halbe Stunde Zeit, um abzuwarten, ob sich die Sicht etwas bessert. Und tatsächlich tat sich sich dann das „erste Loch“ auf. So starteten Susanne und Shiva in die Route „Am Ueli sis Chueli“ (5b/10SL) und Thomas, Benjamin und Lars in „Durststrecke“ (5b+/10SL). Wunderschöne Seillängen in griffigem, aber nicht immer ganz festem Fels boten sich in beiden Routen. Als wir die ersten Seillängen hinter uns hatten, trafen am Wandfuß noch etliche weitere Seilschaften ein. Nach einer kurzen Rast am Ausstieg der Routen ging es dann an den Abstieg. Hier führte uns ein kleiner Weg über den Gipfel, dann weiter in einem steilem Pfad abwärts mit Stellen zum Abklettern zu den insgesamt 4 Abseil-Längen. Alle Teilnehmer waren bis zum Schluss hochkonzentriert und so konnte die Tour sicher zu Ende gebracht werden.

Für den letzten Tag ging es dann nochmals den Pass hinauf an den Räterichbodensee, Dieses Mal allerdings an die Seeplatten. Dort hatten sich Susanne und Shiva die Route „Grims“ (5a/5SL) ausgesucht, während Thomas, Benjamin und Lars in die Route „Schnäggäsiider“ (5a/5SL) starteten. Das Wetter war diesmal perfekt! Über beide Routen musste abgeseilt werden, was trotz „Gegenverkehr“ gut funktionierte.

Bei der Rückfahrt ins Tal wurde am Restaurant Urweid noch ein Boxenstopp vor der Rückfahrt eingelegt. Bei Kaffee, Kuchen und Eisbecher wurde dann bedauert, das die Ausfahrt schon wieder vorüber ist.