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Klettersteige und Höhlen

Vier Tage im französischen Jura

10.08.2025

Eine Gruppe der Alpenvereinssektion Freudenstadt machte sich auf den Weg ins französische Jura. Klettersteige standen auf dem Plan – und mehrere Höhlenbegehungen, welche in dieser Gegend zahlreich und imposant zu finden sind.

Das französische Jura ist die südwestliche Verlängerung der Schwäbischen Alb  – doch so genaue Vorstellungen von dieser Gegend hatten die meisten nicht. Neun begeisterte Bergfreunde mit Kletter-Ambitionen sind sehr früh gestartet und konnten am späten Vormittag die Unterkunft in einem Reiterhof in Crouzet-Migette zu beziehen. Gelegen in idyllischer Lage auf einer Hochebene des Jura. Doch wir wollten gleich unser erstes Projekt in Angriff nehmen: Der Via Ferrata les Baumes du Verneau. In mehreren Stufen führt ein sehr schön angelegter Klettersteig in verschiedenen Schwierigkeitsstufen ca. 200 m nach oben. Da wir „das volle Programm“ mitnehmen wollten, haben wir leicht angefangen und sind in einer zweiten Runde die anspruchsvolleren Routen geklettert.

Überaus motiviert sind wir am zweiten Tag zum Roche du Mont gefahren. Das markante Felsband oberhalb des Ortes Ornans hat einen überaus luftigen Klettersteig, der horizontal über glatte Wände und anspruchsvolle Passagen führt. Um die Möglichkeit zu bieten, die eigenen Grenzen auszuloten, hatten wir in einer überhängenden Passage eine Sicherung eingebaut. Beim Versuch diese Passage zu klettern kam es wegen nachlassender Kraft tatsächlich zu einer realen Bergungssituation. Frei im Überhang hängend konnte eine Person nicht  mehr aus eigener Kraft weiterklettern. Mit der vorbereiteten Sicherung konnten wir die Bergung einleiten und  den Kameraden auf das nächste Band ablassen. Der sichere Ausstieg aus dem Klettersteig erfolgte dann über einen alternativen Weg nach oben. Diese Bergung hat uns allen den Anspruch und die Schwierigkeit von Überhängen im Klettersteig verdeutlicht.

Der dritte Tag führte uns nach Moret zum Via Ferrata de la roche au Dade. Im unteren Bereich sind einige Übungspassagen, welche wir als „Aufwärmtraining“ genutzt haben. Der eigentliche Klettersteig führt über ca. 200 Höhenmeter mit alpinem Charakter und unterschiedlichen Anforderungen auf den Roche de la Dade. Auch hier waren senkrechte, leicht abdrängende Passagen zu klettern, welche wir mit den erforderlichen Abständen selbstständig klettern konnten. Der höhere klettertechnische Anspruch und die glatten sonnigen Wände waren ein Genuss. Eine sehr schöne Aussicht über Moret, welches sich einst als Zentrum der Brillenproduktion einen Namen machte, hat uns am Ende des Klettersteigs belohnt. 

Natürlich haben wir am Abend auch die kulinarische Seite der französischen Küche genossen – ein absolutes MUSS bei einem Besuch im französischen Jura.


Ein abendlicher Ausflug zur Source du Lison hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Größe des hervorquellenden Flusses und des leicht oberhalb gelegenen Höhleneingangs sind so mächtig, dass ein Foto dies nicht wieder zu geben vermag. Hier darf die Erinnerung wirken …...

 

Der letzte Tag führte uns dann in die Grotte des Faux Monnayeurs. Die Erkundung des vorderen Teils der wilden Höhle war imposant – mit großen Formen aus gesinterten Oberflächen. Unser Weg endete dort, wo es dann nass und eng zu werden begann. Den Rückweg haben wir dann über einen höher gelegenen Ausgang gewählt, von dem wir uns dann selbstständig abgeseilt haben. Eine schöne Übung für alle Teilnehmer.

Wir haben vier sehr abwechslungsreiche Tage erlebt, die bei allen Teilnehmern eine tolle Stimmung erzeugt haben und sehr viel Spaß gemacht haben. Vielen Dank an alle für die gemeinsame Gestaltung!

Mit dabei waren Petra, Rüdiger, Margit, Siegrun, Georg, Anja, Jürgen, Andreas und Roland.