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5-Gipfel-Klettersteig im Rofan

09.08.2015

Trotz einer vorhergesagten Gewitterneigung entschlossen wir uns die Tour durchzuführen. Begünstigt wurde diese Entscheidung durch eine gute Sicht von den Klettersteigen auf den Alpenhauptkamm und ins Zillertal, aus der das schlechte Wetter vorranging kommt.ch der Ankunft am späteren Freitag-Nachmittag entschlossen wir uns, noch den Übungsklettersteig auszuprobieren.

Leider war die Ausschilderung nicht vorhanden, so dass wir unverrichteter Dinge zur Erfurter Hütte zurückkehren mussten,  um das Abendessen nicht zu verpassen. Somit ging es dann mit vollem Elan sofort nach dem Frühstück am Freitag los. Begonnen haben wir dann mit dem Hochiss (2299m), einen mittelschweren Klettersteig. Dort konnte das an der Spinne vorm Alpintreff gelernte Handling in die Praxis umgesetzt werden.

Nach dem Abstieg auf dem Normalweg ging es dann in Richtung Spieljoch (2236m) mit dem leichtesten Teil des Klettersteigs. Dabei handelt es sich um einen Klettersteig am Grat, immer wieder mit ungesicherten Passagen durch Schroffen. Dabei wurden wir zwischendurch durch viele Edelweiße belohnt.

Nach dem Abstieg vom Spieljoch kam dann der Rosskopf (2246m) im Visier. Dabei handelt es sich um den schwersten Klettersteig in der 5-Gipfel-Tour. Der Einstieg hat mehrere leicht überhängende Passagen, so dass hier sowohl Armkraft als auch Technik gefragt war. Selbst am Gipfelkreuz hört der Klettersteig nicht auf, da der Abstieg in Richtung Seekarlspitze ebenfalls ein Klettersteig ist. Nach einer Rast mit Vesper nahmen wir uns den 4. Gipfel des Tages, die Seekarlspitze (2261m), vor.

Nach einer Querung auf Bügeln folgt dann der Klettersteig einfach einen Band bis kurz vorm Gipfel. Hier geht es noch einmal richtig zur Sache, da die Ausstiegspassage stark nach außen drängt und nur sehr wenig Tritte bietet. Am Gipfel sah man dann langsam, wie sich die Wolkentürme aufbauten, so dass wir nur eine kurze Rast einlegten. Da sich jetzt von der Nordseite eine Gewitterfront aufbaute beeilten wir uns mit dem Abstieg und fuhren dann das Geröllfeld unterhalb des Rosskopfes ab. Trocken kamen wir dann auf der Hütte an, während sich über dem Gipfelkamm des Rofan ein Gewitter entlud.

Auf der Hütte kam uns dann der Gedanke am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel der Haidachstellwand (2192m), den letzten der fünf Gipfel, zu sein. Somit standen wir nachts um 4:00 Uhr auf, waren abmarschbereit und wollten nur noch die Schuhe hohlen. Aber die Tür in Richtung Gastraum und Trockenraum war abgeschlossen. Somit ging es leider zurück ins Matratzenlager. Beim Frühstück haben wir dann erfahren, dass auf der Innenseite der Tür vom Trockenraum ein Schild steht. Leider klemmt aber die Tür und ist immer offen, so dass wir das Schild nicht gelesen hatten. Aber natürlich haben wir den 5. Gipfel, wie im Programm angekündigt, auch noch durchgeführt. Wir wurden durch eine super Aussicht belohnt.

Mit dabei waren:
Jesco Poppenberg, Georg Kloss, Uwe de Jager und Swen Haubold