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Auf grünen Graten über dem Rheintal

Vom Bödele zum Hohen Frechen und weiter nach Mellau

29.08.2009

So gewiss unten im Rheintal zwischen Bodensee und Feldkirch tausende von Autos jagen, so gewiss hört und sieht man davon hier oben auf unserer aussichtsreichen Wanderung nichts. Das können zehn Wanderer bezeugen, welche sich vom 27.bis 29.8.09 an diesem von unserer Sektion ausgeschriebenen Treck beteiligten.

Start war auf dem Großparkplatz beim Bödele. Zum Einlaufen führte uns der Weg am ersten Tag vorbei an der Lustenauer Hütte zur idyllisch gelegenen Bregenzer Hütte, die wir in zwei Stunden erreichten. Nach Quartierbezug unternahmen wir noch eine Erkundungstour über Gräsakopf und Gschwendalmsattel, mit Mosteinkehr bei der dortigen Alm. Der Abend endete in geselliger Runde mit intensivem Volksliedersingen, begleitet von Klaus auf der Gitarre.

Zum zweiten Wandertag hieß es zeitig aufstehen. Die Wegstrecke war mit 17 Kilometer und sechs Stunden reiner Gehzeit angegeben. Bergauf und bergab ging es zunächst vorbei an Unter- und Obersehrenalpe, über den Firstgrat zur Mörzelspitze. Unterwegs wurde schon immer angehalten um die herrliche Aussicht zu genießen. Die Sicht reichte vom Säntis im Westen, über Sulzfluh und Drusentürme im Süden bis zu den Allgäuer-Alpen mit Mädelegabel, Trettachspitze und Hochvogel u.s.w.. Nach ausgiebiger Rast war die nächste Station, die Altenhofalpe, eine erst in den letzten Jahren neu erbaute Alm. Beim Gespräch mit dem Senner erfuhren wir, dass man auch hier übernachten kann. Das gefiel einem unserer Teilnehmer so gut, dass er sich spontan entschloss hier zu nächtigen, um am nächsten Tag direkt nach Mellau abzusteigen. Dort erzählte er uns dann im Überschwang, was er noch alles erlebt hatte und wie gut es auf der Alm war.

Wir mussten weiter, hatten wir doch noch den schwierigsten Teil unserer Tagesetappe vor uns. Man soll es nicht glauben: Dieser häufig als Mittelgebirge eingeschätzte Landstrich weist durchaus alpine Züge auf – an ausgesetzten Steigen, luftigen Graten und steilen Felsflanken. 

So ging auch mancher unserer Teilnehmer den Binnelgrat und den Aufstieg zum Hohen Frechen mit gemischten Gefühlen an. Die Müdigkeit machte sich auch schon bemerkbar. Doch frisch gewagt ist halb gewonnen. Mit einem begeisterten „Berg Heil“ gab man sich auf dem Freschengipfel die Hand. Nur – – – leider hatte sich das Wetter inzwischen geändert. Von einer Gipfelsicht konnte keine Rede mehr sein. Nebel, Nebel, Nebel. Das Freschenhaus war bald erreicht, Die Hüttenwirtin servierte uns ein reichliches Bergsteigeressen und alle Mühen waren vergessen.

Die ganze Nacht regnete es. Am Morgen war das Wetter auch nicht besser. Nebel und Regen drückten auf die Stimmung. Es machte keinen Sinn die Tour, wie geplant, fortzuführen. Wir entschlossen uns, auf kürzestem Weg nach Mellau abzusteigen. Unsere Reststrecke über Hohe Matona, Gäviser Höhe, Sünser Joch und Sünser-Spitze bleibt uns für ein anderes Mal vorbehalten.

Bei der obligaten Abschlusseinkehr, hier waren wieder alle vereint , wurde die Tour noch einmal durchgesprochen. Trotz des Schlechtwettereinbruchs zufriedene Gesichter überall.

Die Teilnehmer: Helga Heinzelmann, Siegfried Kläger, Fritz Seeger, Martin Schuler, Dieter Mayer, Manfred Risch, Bernhard Gaiser, Willi Mösch, Hanspeter Pfefferle und Klaus Meyer.