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Bergell und Wilder Kaiser

09.07.2016

Kurzer Nachtrag zur geplanten Sektionstour in den Wilden Kaiser, wo die Ellmauer Halt über den Kopftörlgrat bestiegen werden sollte. Leider machte uns am angedachten Termin das Wetter einen Strich durch die Rechnung und die Tour wurde von mir abgesagt.

Zum 2. Termin hatten dann nicht mehr alle Teilnehmer Zeit und wieder sollte das Wetter im Wilden Kaiser nicht mitspielen. So entschlossen wir uns kurzer Hand, das Ziel zu ändern und der Sonne zu folgen. Gute Aussichten dafür bot das Bergell. So fuhren Ellena, Sven, Rolf und ich dann nach Graubünden, wo wir auf die wunderschön gelegene Albignahütte aufstiegen um am Folgetag die Spazzacaldeira und im Anschluß die imposante Fiamma zu erklettern. Nach anfänglichen Problemen mit der Routenfindung erwischte uns dann in der zweitletzten Seillänge auch noch ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel, so daß wir klatschnaß auf dem Gipfel ankamen. Somit war dann für alle auch klar, daß wir die Fiamma für dieses mal sein lassen würden und uns lieber an den Abstieg machen. Das Wetter wurde zwar wieder ganz gut, doch zehrte das “in der Wand hängen” bei Gewitter doch an unseren Nerven und wir wollten das Glück für diesen Tag nicht überstrapazieren.

Der Kopftörlgrat sollte es dann doch noch sein, allerdings im privaten Rahmen mit den selben Teilnehmern. Nach der Fahrt nach Ellmau übernachteten wir auf der Alm im Bus und gingen am Samstag Morgen früh los in Richtung Kopftörl. Auch dieses mal schien das Wetter durchwachsen zu sein, jedoch versprach der Wetterbericht bis in die Mittagsstunden keinen Niederschlag. Das sollte reichen. Doch kurz nach dem Einstieg zog es zu, fing an zu regnen und wir wurden unsicher, ob wir es “durchziehen” sollten. Nasser Kalk ist schließlich recht unangenehm, auch wenn die Schwierigkeit nie über den 4. Grad hinausgehen sollte. Wir entschieden weiter zu gehen und einfach mehr zu sichern – auch Stellen welche in trockenem Zustand wohl seilfrei zu bewältigen wären. Zeit hatten wir ja genug. So überkletterten oder umgingen wir sämtliche Türme des Grates bis wir kurz vor dem letzten Turm Stimmen hinter uns hörten. Da die Sicht dauernd recht schlecht war, konnten wir nicht ahnen, daß noch jemand hinter uns unterwegs war. Es tat jedoch gut zu wissen, daß noch Weitere sich von den Verhältnissen an diesem Tag nicht abschrecken ließen. So kam dann eine schweizer Zweierseilschaft, mit welcher wir uns kurz unterhielten und sie dann an uns vorbeiziehen ließen. Am Ende standen wir dann sogar wieder trocken auf dem Gipfel der Ellmauer Halt und es begann der Abstieg über den Klettersteig zurück zur Gruttenhütte und weiter ins Tal.