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Durch Bergeller Eis- und Felsriesen

21.08.2008

Die Durchquerung der Berglandschaften vom Engadin bis zur Landesgrenze nach Italien gehört zu den Höhepunkten jedes Bergwandererlebens: Grosse Höhenunterschiede zu bewältigen, Geröllhalden und Gletscher zu überqueren, steile Felsflanken und Schneefelder im Auf-und Abstieg zu begehen. Dazu braucht es ein gutes Orientierungsvermögen und alpine Bergwandererfahrung (bis T5).

Und genau das nahmen sich acht DAV-Mitglieder vom 18.-21. August 2008 bei schönstem Wetter vor.

Wir begannen am Maloja-Pass über den flachen Fornogletscher zur Fornohütte (2574m). Dabei kamen wir an vielen idyllisch gelegenen Seen vorbei, in denen sich bei ruhiger Wasseroberfläche die umliegenden Berge spiegelten. Nach dem recht flachen Auftakt zur Fornohütte am Vortag stiegen wir die nächste Etappe zum aussichtsreichen Casnile-Pass (2941m) auf, der unser höchste Punkt der Wanderung war.

Somit betraten wir die einzigartige Eis- und Felsszenerie der südlichen Bergeller Berge: schroffe Granitzacken und dazwischen eingeklemmte Gletscher, und immer wieder Durchgänge für uns Bergsteiger zur Albigna-Hütte (2336m). Am nächsten Tag beeindruckte uns die rießige Staumauer des Albigna-Stausees, über die wir zum Cacciabella-Pass (2895m) auf- und später zur Sciorra-Hütte (2118m) abstiegen. Dort gab es einen gut gesicherten Klettersteig, den alle erfolgreich meisterten. 

Diese Etappe verlangte von uns Trittsicherheit und Erfahrung im Routenfinden. Außerdem konnte man in der Nähe von der Hütte sehr gut klettern, was viele auch ausprobierten. Zum krönenden Abschluss der Bergell-Durchquerung führte uns die markierte Route in alpiner Atmosphäre an den Rändern der Gletscher vorbei über die Sasc Furä-Hütte am Fuß des Piz Cengalo und des Piz Badille entlang nach Laret im Bondasca Tal weiter nach Bondo, wo unsere Autos standen. Von der letzten Hütte zum Auto waren es insgesamt 1300 Höhenmeter Abstieg.

Die Route über den Nord-West Pfeiler zum Piz Cengalo wurde übrigens von dem Freudenstädter Bergsteiger Fred Gaiser 1937 erstmals begangen.

Trotzdem braucht man für diese Hochtour nicht Extremalpinist zu sein.

Info: Diese Tour kann auch in die andere Richtung begangen werden.

Eins steht fest: Ich würde die Tour auf jeden Fall noch einmal machen! -Eliane

Vielen Dank für die wunderschöne Hochtour an unsere Tourenführer Friedrich und Karl-Heinz Burkhardt!