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Hindelanger Klettersteig

01.10.2013

Nachdem wir leider im Sommer den Hindelanger Klettersteig nicht durchführen konnten, haben wir dann doch noch einen Ausweichtermin gefunden. Nach wechselnden Vorhersagen war es dann doch soweit, jedoch mussten wir den geplanten Tourenverlauf umkehren.

So fuhren wir dann am 29. September nach Oberstdorf und dann mit der Nebelhornbahn bis zur Station Höfratsblick. Gleich nebenan liegt das Edmund-Probst-Haus, in welchen wir übernachten wollten. Nachdem wir das Gepäck im Matratzenlager verstaut hatten, stiegen wir auf den Gipfel des Nebelhorns, noch mit der eindrücklichen Ermahnung der Wirtin um Ohr: Abendessen gibt es 18:30 Uhr.

Bei sehr schönem Wetter erreichten wir den Gipfel des Nebelhorns und konnten uns dann durch die Touristen und Seilbahnbenutzer zum Gipfelkreuz durchkämpfen. Uns bot sich eine tolle Aussicht auf die Allgäuer Alpen, besonders auf den markanten Hochvogel. Hier sahen wir aber auch, dass wir sehr viel Glück hatten. Wir lagen voll im Einfluss des Föhns. Aber wir wollten ja auf den Klettersteig, also Abstieg zum Web. Dafür waren wir ja hergekommen. Klettersteigausrüstung anlegen, Partnercheck und dann ging es schon los. Jedoch in der ersten Stunde konnten wir unsere Klettersteigsets gar nicht benutzen – es war kein Seil da. Aber da wir alle auch Klettern gehen und doch entgegen der Ausschreibung nur erfahrene Bergkameraden dabei hatten, war es kein Problem. Außerdem machte es so fast mehr Spaß.

Nun ging es über den westlichen und östlichen Wangenkopf in Richtung Großer Daumen. Der späte Einstieg in den Steig erwies sich aber auch als Vorteil. Wir waren fast allein unterwegs! Der Allgäuer Kalk war trocken und sehr griffig. Kletterpassagen, gesicherter Klettersteig und Platten und dabei immer auf dem Grat entlang bei guter Weitsicht.

Leider wurde die Zeit knapp und wir hatten immer noch die Worte der Wirtin im Ohr. Was bedeutet das für uns? Also entschlossen wir uns den Klettersteig vorzeitig zu beenden und auf das Koblat abzusteigen. Von hier ging es dann zum Edmund-Probst-Haus zurück. Unterwegs sahen wir noch mehrere Gämsen und erreichten rechtzeitig die Hütte. Nun wurde auch klar, warum wir pünktlich sein sollten – die Hütte war ausgebucht. Nach etwas Umsetzen ergatterten wir dann doch noch einen Platz zum Abendessen und der Tag war gerettet.

Nach gut 3 Stunden erreichten wir den wunderschönen Latschenrücken des Schattenbergs auf dem es in einer beeindruckenden Latschenschneise 300 Meter runter ging. 200 Höhenmeter tiefer erreichten wir im lichteren Wald die Grenze zum nun aufgezogenem Nebel und wurden auch prompt von einem “Bergabjoggingpaar”, welches wir am Gipfelkreuz des Schattenbergs getroffen hatten, in beeindruckender Weise überholt. Der letzte Teil des Abstiegs erfolgte entlang der Erdinger Skisprungarena mit ihren drei beeindruckenden Schanzen, von denen sich keine hätte runterstürzen wollen. Wohlbehalten erreichen wir nach einem kleinen Rundgang in Oberdorf das Auto.

Mit am Klettersteig:
Hilde, Thomas W., Fabian und als Führer: Swen am Tag 1, Uwe Tag 2