Um 3:46 startete ich am Berggasthof Breitlahner mit Stirnlampe und wanderte den Zemmgrund hinauf. Im Morgengrauen erreichte ich um 5:27 die Berliner Hütte und genoss in aussichtsreicher Lage auf den Waxeggkees kurz vor der Weggabelung zum Schwarzenstein ein Rucksackfrühstück. Ich hielt mich links, vorbei am malerischen Schwarz- und dem kleinen Eissee und kletterte über Blockgelände und harte Firnfelder hinauf Richtung Feldscharte. Auf den Felsen hatte sich durch den Regen der vergangenen Tage und die tiefen Temperaturen der Kaltfront auf manchen Felsen eine dünne Eisglasur gebildet, die vorsichtiges Steigen gebot.
Etwa 50 m links der Feldscharte befindet sich in der Südwestflanke der rampenartige Einstieg des Normalwegs. Hier zog ich den Klettergurt an und bereitete ein 50 m Halbseil für Seilmanöver vor. Nach dem Erreichen des Südgrates ging es einige Meter direkt an diesem entlang, bis die Kletterschwierigkeiten zunahmen und ein Band nach links in die Flanke leitete. In der Mitte des Bandes setzte ich das vorbereitete Seil ein, um eine nasse und dadurch heikle Plattenpassage durch die vorhandenen Bohrhaken abzusichern. Nach einer Stunde stand ich auf dem Gipfel der Zsigmondyspitze (AD-, 3087 m). Gipfelbuch war keines mehr vorhanden, sonst hätte mich der Eintrag von Peter Habeler interessiert, den Edwin Schmitt und Wolfgang Pusch in ihrem Führer Hochtouren Ostalpen erwähnt hatten...
Der Abstieg war einfach, in direkter Linie des Südgrates konnten die Schwierigkeiten durch zweimaliges Abseilen von jeweils 25 m überwunden werden.