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Klettertour im Schweizer Jura

13.09.2009

Am Morgen des 12. Septembers treffen sich 6 Kletterer der Alpenvereins-Sektion Freudenstadt zu einer zweitägigen Ausfahrt in den Schweizer Jura-Kalk, genauer in die Region Solothurn.

Auf dem Programm steht am ersten Tag der Südgrat auf die Balmflue, die mit 15 Seillängen die längste Klettertour im Schweizer Jura ist. Von Oberrütenen erreichen wir wie geplant in etwa 30 Minuten den Einstieg, der 890 m über Meereshöhe liegt. In drei Seilschaften geht es zügig voran.

Mit dem Südgrat finden wir eine gut abgesichterte Plaisirkletterroute im Schwierigkeitsgrad bis 5c+ vor. Abwechlungsreich bietet der löchrige Kalk neben Reibungskletterei, einer klettersteiggesichterten Passage, vielen Rissen und einem Quergang einen durch Abklettern zu überwindenden „Katzensprung“ von etwa 1,5 m Breite. In der Ferne sind Schießübungen des schweizer Militärs zu hören und wir sind froh, dass die Ursache dafür nicht die uns umgebenden dunklen Wolken sind – im Wetterbericht wurden immerhin keine Gewitter vorhergesagt. Nach 450 Klettermetern erreichen wir den Ausstieg und genießen die Nahsicht auf Solothurn. Die Fernsicht auf das Berner Oberland bleibt uns an diesem Tag leider verwehrt. Der Abstieg erfolgt problemlos auf steilem Pfad. Auf dem Campingplatz Lido in Solothurn finden wir eine Übernachtungsgelegenheit in unmittelbarer Nähe vor und lassen den Abend beim gemütlichen Grillen ausklingen.

Für den Sonntag haben wir uns eine 9 Seillängen Klettertour am Eulengrat vorgenommen. Parkplatz für die Tour ist wieder derselbe wie am Vortag. Am Einstieg angekommen taucht kurz darauf eine schweizer Gruppe mit 8 Personen auf und wir steigen daher zügig in die Route ein. Uns erwartet wiederum eine sehr schöne und abwechslungsreiche Kletterei in festem Jura-Kalk.

Die Schlüsselstelle erreichen wir im oberen Teil des Grats mit dem Biwakriss, der mit 6a- (UIAA 6/6+) bewertet ist. Hier gibt es bis zu 4 Varianten in unterschiedlicher Schwierigkeit, wie diese Stelle überwunden werden kann. Am Ausstieg wartet ein Gipfelbuch und eine Baumstamm-Sitzgelegenheit, wo wir nach einiger Zeit auch die schweizer Gruppe wiedertreffen und ein verdientes Vesper genießen.

Der Abstieg erfolgt wiederum zu Fuß, dieses Mal durch eine steinschlaggefährdete Rinne, die wir unbeschadet überwinden.
Beim Blick aus dem Auto nach rechts sind die Felsen noch einmal zu erkennen. Wie jedoch in diesem Grat aus der Ferne eine Eule zu erkennen sein soll, bleibt vorerst ein ungelöstes Rätsel 

Tourengeher: Patrick und Waltraud Gebert, Tobias und Uwe de Jager,  Andreas Finkbeiner und Oliver Mohrlok