Am Samstag Morgen jedoch erwartete uns ein traumhafter Spätsommertag und durch unseren frühen Aufbruch gegen halb Sieben konnten wir eine herrliche Morgenstimmung am westlich gelegenen Dammagletscher erleben. Ziel des Tages war der Südgrat des Schijenstocks (4a), der sich markant über 9 Türme zum Gipfel zieht. Die Anforderungen lagen hierbei weniger im Bewältigen großer Kletterschwierigkeiten, sondern an der Länge des Grates. Der weitgehend hakenfreie Grat bot genügend Möglichkeiten um mit mobilen Sicherungsmitteln und Köpfelschlingen eine gute Absicherung zu schaffen. Nach kurzer Eingewöhnung wurde der Blick für die natürlichen Sicherungsmöglichkeiten immer besser und wir konnten zügig teils parallel klettern. Auch der Blick für den richtigen Routenverlauf wurde durch die bohrhakenfreie Absicherung geschult. Im Verlauf des Grates wurden 5 Abseilstellen durch Ablassen überwunden. Nach 6 stündiger Genusskletterei erreichte die erste der drei Zweierseilschaften den Gipfel und konnte die herrliche Aussicht auf die Schweizer Alpen genießen.
Der Abstieg führte nördlich über teils leicht angefrorene Firnstellen hinab in wegloses Blockgelände und nach dem Abseilen über 25 m in eine Scharte. Durch ein steiles Couloir mit viel losem Geröll mussten wir als Gruppe dicht beeinander bleiben, um nicht Gefahr zu laufen von Steinschlag getroffen zu werden.