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Oberaarhorn

Zum Abschluß der diesjährigen Hochtourensaison bestiegen wir am 24. September das Oberaarhorn (3631)

24.09.2017

Am Samstag, den 23.09. trafen sich Jonathan Kohler, Bernhard Gaiser, Helmut Springmann, Rolf Eberhardt und ich, um uns auf den Weg in die Berner Alpen zu machen. Geplant war die Überschreitung von Oberaarhorn und Studerhorn.

Die Anfahrt führte uns über den Grimselpass zu einer gebührenpflichtigen Bergstraße, welche uns bis zum Berghaus Oberaar und den gleichnamigen Stausee (2305) brachte.

Von hier führte der Weg dann über die Staumauer hinweg und dem NW-Ufer des Oberaarsees entlang, bis wir an dessen Ende dann über Gletscherschliff und Moränenschutt die Zunge des Oberaargletschers betraten. Über diesen ging es erst gemächlich, später steiler hinauf durch den doch recht zerissenen Gletscher zum Oberaarjoch (3216). Eine zu durchquerende Bruchzone erforderte dann doch einiges an Umweg, da wir die großen Spalten im „Zick Zack“ umgehen mußten. Der Schneefall der Vorwoche stellte sich mitunter auch als recht heimtückisch heraus, da die Spalten zwar teils bedeckt waren, aber die dünnen Schneebrücken uns immer wieder einbrechen ließen. Am Joch angekommen ging es dann versichert eine kurze Felsstufe hinauf zur Hütte (3256), welche wie ein Adlerhorst über dem Gletscher trohnt. Leider zog es mittlerweile etwas zu, so daß von der angeblich grandiosen Aussicht nicht viel zu sehen war. Nicht einmal die gegenüberliegenden Berner Riesen wie Finsteraarhorn und Lauteraarhorn konnten wir erblicken, nur der Blick Richtung Grünhörner wurde uns ganz kurz gewährt.

Da die Hütte die Tage zuvor den Betrieb für diese Saison einstellte, wurden wir anstatt vom Hüttenwirt von drei Schweizern mit heißem Teewasser begrüßt, was sofort eine tolle, angenehme Atmosphäre zwischen uns aufkommen ließ. Wir sollten dann im Verlauf des Abends noch recht viel Spaß mit diesen Eidgenossen haben und es wurde viel gelacht. Zuerst aber stillten wir unsere hungrigen Mägen und kochten uns im prima eingerichteten Winterraum unser klassisches Biwakmahl – Nudeln mit Tomatensoße – allerdings verfeinert mit Tunfisch, was ganz gut ankam.

Am Sonntag Früh stellte sich dann heraus, daß die kleine angekündigte Front etwas Verspätung hatte. Eigentlich sollte sie über Nacht hindurchziehen und ab dem frühen Morgen bestes Wetter herrschen. Aber so genau läßt es sich dann eben oft doch nicht vorhersagen und so schneite und windete es Morgens um 6 noch ziemlich kräftig. Der Entschluß war schnell gefasst und wir legten uns noch eine Weile hin, um dann zu späterem Zeitpunkt die abgespeckte Version zu versuchen. So machten wir uns dann um halb 9 Uhr auf den Weg zum Gipfel des Oberaarhorns, was bei den verfrachteten Schneemengen doch sehr anstrengende Spurarbeit von uns forderte. Von der Hütte aus ist dieser Gipfel eine ziemlich kurze Tour, was unsere Zufriedenheit aber keineswegs schmälerte, denn bei diesen Verhältnissen war es wohl das Otimale, was wir heraus holen konnten. Auch die Schweizer folgten uns etwas später und nach kurzer Rast auf dem Gipfel machten wir uns dann auch gleich wieder an den Abstieg, da uns ja noch der ganze Weg zurück zum Auto und die Heimfahrt bevor stand.