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Tourentage in den Ötztaler Alpen

15.07.2021

Am Sonntag, den 11.07., starteten die neun Teilnehmer der Sektionstour in aller Frühe in Richtung Ötztal. Trotz der ungünstigen Wetterprognosen waren alle voller Vorfreude und zuversichtlich, dass die ein oder andere Tour in den kommenden Tagen durchgeführt werden kann.

Nach der Anfahrt ging es dann von Rofen aus hoch auf die Vernagthütte auf 2755m. Entsprechend der zu erwartenden Bedingungen entschieden wir uns dann auf der Hütte, den „Höhepunkt“ unserer Tourentage, die Wildspitze, gleich am darauffolgenden Tag in Angriff zu nehmen

Wildspitze

Kurz nach halb Sechs Uhr brachen wir dann am Montag bei besten Bedingungen in Richtung Vernagtferner auf. Nach etwa einer Stunde Zustieg erreichten wir diesen uns stiegen dann in zwei Seilschaften bis zum Brochkogeljoch auf um von dort aus unterhalb der Brochkogel-Nordwand in Richtung Wildspitze zu queren. Vor dem letzten Gletscheranstieg kamen dann weitere Seilschaften von der Breslauer Hütte bzw. vom Taschachhaus hinzu. Gegen 11:00 Uhr erreichten wir dann nach kurzer Gratkletterei den Gipfel. Immerhin hatten wir uns den Erfolg redlich verdient, da wir doch von der Vernagthütte aus den längsten Anstieg hatten. Insgesamt legten wir an diesem Tag etwa 15 km bei 1400 Hm zurück.

Hochvernagtspitze

Für den Dienstag war laut Wetterbericht ab Mittag mit dem Durchzug einer Kaltfront zu rechnen. Dieses „Wetterfenster“ hat uns dazu bewogen, möglichst früh in Richtung Hochvernagtspitze zu starten. Die Bedingungen waren nicht mehr ganz so passabel und die Schneeauflage schon am frühen Morgen sehr sulzig, was das Spuren schon deutlich erschwerte. Die tiefhängenden Wolken gaben den Gipfel nur hin und wieder frei. Mit ansteigender Höhe nahm auch der Wind deutlich zu und auf dem exponierten Gipfelgrat musste man sich dann doch auch den Sturmböen entgegensetzen. Die letzten zehn Meter zum Gipfel waren dann zusammen mit dem Sturm und den weiteren Bedingungen doch zu heikel, sodaß wir den Grat kurzerhand zum Gipfel erklärten und nach ganz kurzer Pause umkehrten. Immerhin ersparte uns diese Entscheidung auch einen längeren Rückmarsch im bald darauf einsetzenden Regen. Alles in allem war diese Tour auch sehr eindrücklich.

Guslarspitzen

Ab nun sollte das Wetter nur noch unbeständig sein und so planten wir für den Mittwoch, in einer regenfreien Minute einen Versuch in Richtung Guslarspitzen zu wagen. Wir konnten dann auch schon relativ früh starten und benötigten etwa zwei Stunden auf den Gipfel der mittleren Guslarspitze. Die tief hereinziehenden Wolken verhiesen nichts Gutes und so gingen wir zügig über den Grat in Richtung hintere Guslarspitze um dann weiter in Richtung Westen zu einem Joch abzusteigen. Obwohl dieses Tour ohne Gletscherbegehung war, war die Mitnahme der Steigeisen hier sinnvoll, da die Neuschneeauflage im Abstieg schon Ihre Tücken hatte. Der Rückweg zur Hütte war nicht allzuweit und so hatten wir auch an diesem Tag das Glück, dem einsetzenden Regen schnell zu entkommen.

Fluchtkogel

Dieses Tourenziel blieb uns leider verwehrt, da der Donnerstag mit Regen startete und ein Aufbruch zum Gipfel so keinen Sinn ergab. Trotz allem haben wir mehr Touren unternehmen können, als anfänglich vermutet und jeder hat sicher schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen können.

Mit dabei waren Herta, Gerhard, Hanspeter, Swen, Günter, Siegrun, Traudi, Bernhard und Lars.