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Rothorngrat im Wallis und Klettern im Grimselgebiet

09.08.2015

Am Montag den 3. August reisten wir ins Wallis ins Mattertal nach Herbriggen, fuhren mit Rosis Hausbus vom Hotel Bergfreund nach Zermatt und stiegen zur Rothornhütte 3198 m auf.

Am nächsten Morgen gab es um 3:30 Frühstück und wir starteten gegen vier Uhr mit einer Kollone anderer Bergsteiger auf dem Normalweg Richtung Zinalrothorn. Auf dem oberen Firnfeld beim Frühstücksplatz 3761 m verließen wir diesen und stiegen auf den spaltenreichen Triftgletscher ab und erreichten am oberen Rothornjoch 3835 m um sieben Uhr den Einstieg des Rothorngrats.

Hier richteten wir für unsere Dreierseilschaft eine Seilweiche ein und kletterten am gleitenden Seil oder mit Standplatzsicherung. Der Fels am Grat ist von sehr guter Qualität und die Kletterei ein Genuss. Verschiedene Gendarme werden entweder links umgangen oder überklettert – daher ist die Wegfindung nicht immer einfach.

Am Plattenturm nach dem dritten Gendarm hatte ich gerade den zweiten Nachsteiger der Seilweiche an den Standplatz nachgesichert, der dritte Nachsteiger war noch am klettern, als dieser stürzte, beide Füße rutschen gleichzeitig auf der Platte weg und er landete einen Meter unterhalb auf einem Band mit dem Knie. Platzwunde, Schmerzen und es war ungewiss, ob eine ernstere Verletzung vorlag – wir konnten uns mit dem Erstehilfe-Set behelfen. Langsam und vorsichtig setzen wir nach einiger Zeit die Klettertour fort. Um 12:30 erreichten wir die Gabel. Das Wetter hatte sich verschlechtert, leichter Schneefall, so war die Entscheidung klar – auf dem schnellsten Weg zurück zur Rothornhütte. Auf dem Normalweg erreichten wir diese um 15 Uhr, etwas durchnässt durch den einsetzenden Regen.

Durch die Verletzung änderten wir alle Pläne, stiegen am Mittwoch wieder nach Zermatt ab und fuhren weiter ins Grimselgebiet. Die dort geplante Sektionstour im Gelmerseegebiet am Wochenende mussten wir wetterbedingt absagen.

Nachdem wir uns erholt hatten und die Verletzung am Knie sich positiv entwickelte, fanden wir in Handegg neue Ziele. Wir kletterten direkt neben der Gelmerseebahn den Plaisirklassiker Fair Hands Line (10 SL, VI+) von Jürg v. Känel, eine schöne und abwechslungsreiche Kletterei. Am Freitag stiegen wir mit vielen anderen Seilschaften in die Mittagfluh Südwand ein. Wir kletterten die Route „Em Ueli sis chueli (9 SL, VI-), die oberen Seillängen in der Mittagshitze und seilten anschließend über die Wand wieder ab.

Mit dabei waren: Lars, Tobi und Olli