© DAV Freudenstadt

Doppelerfolg an den Drei Zinnen

26.08.2008

Doppelerfolg an den Drei Zinnen: Dirk Uhlig und Alexandra Schweikart wiederholen „Via Camillotto Pellesier” (8a+/8b) an der Großen Zinne Nordwand

Text: Alexandra Schweikart, Fotos: © Bernardo Gimenez

Am 24. und 26. August sicherten sich Dirk Uhlig (29) aus Erfurt/Thüringen und ich, Alexandra Schweikart (25) aus Bad Rippoldsau im schönen Schwarzwald zwei der raren Rotpunkt-Begehungen der „Via Camillotto Pellesier” an der Großen Zinne Nordwand (Drei Zinnen) in den Dolomiten (Italien):

 

11 SL (7b+, 7c+, 8a+/8b, 8a, 7a, 8a+, 6c+, 6b, 6a, 4a, 5a), 400m, dann 150m 3+-Gelände auf der „Dibonakante“ zum Gipfel (2999m). 

Die Route wurde 1967 als Techno-Route von Enrico Mauro und Mirko Minuzzo eingebohrtund vom 20.-29. Juli 1967 „in einem Zug” begangen; es stecken beachtliche 340 (!) Sticht- Bohrhaken zur Fortbewegung. Sie widmeten die Route Pellesier. Die Route wurde von Mauro „Bubo” Bole 2003 mit gut gebohrten Standplätzen versehen und erstmals im Rotpunktstil geklettert. Bis heute wurde Sie nur wenige Male wiederholt, darunter von Dušan Janák (erste Wiederholung), Marko Lukić , Kurt Astner, Ines Papert und Stefan Köchel und ist die schwerste Linie an der Großen Zinne

Die Route wurde 1967 als Techno-Route von Enrico Mauro und Mirko Minuzzo eingebohrtund vom 20.-29. Juli 1967 „in einem Zug” begangen; es stecken beachtliche 340 (!) Sticht- Bohrhaken zur Fortbewegung. Sie widmeten die Route Pellesier. Die Route wurde von Mauro „Bubo” Bole 2003 mit gut gebohrten Standplätzen versehen und erstmals im Rotpunktstil geklettert. Bis heute wurde Sie nur wenige Male wiederholt, darunter von Dušan Janák (erste Wiederholung), Marko Lukić , Kurt Astner, Ines Papert und Stefan Köchel und ist die schwerste Linie an der Großen Zinne

Nach 6 Tagen gemeinsamen Ausboulderns und genauso vielen Tagen bei Regen, Hagel, Wind und sogar Blizzards im Basilager „Ford Escord Kombi” am Parkplatz beim Refugio Auronzo wagte Dirk den ersten Versuch am 24. August bei 0°C und Wind. Obwohl er alle Längen während der 6 Tage in der Wand im zweiten Versuch klettern konnte, machten ihm vor allem die Kälte zu schaffen. Nach einem Kaltstartsturz in der 7b+ startete er nochmals vom Boden und kletterte danach alle Längen souverän bis es in der letzten schweren Seillänge (8a+) nachmals spannend wurde: eine Leiste über der Dachkante rutschte ihm aus der Hand und er musste sich zu einem zweiten Versuch motivieren.

Alles lief glatt und er holte sich die wohl erste freie Begehung diesen Jahres. Mein Versuch, der „Via Camillotto-Pellesier” eine 2. Damenbegehung abzuringen, startete am 26. August bei strahlendem Sonnenschein (…leider nur auf der Südseite). Die angenehmen Temperaturen hatten ihren Preis: viele Griffe waren feucht und die Kletterei recht unberechenbar. Unbeeindruckt davon konnte ich alle Längen auf Anhieb klettern, besonders die 6. SL, die ich bis dahin noch nicht frei durchstiegen hatte. Eine Mischung aus Adrenalin, Angst und Dirks Motivation mobilisierten alle Reserven und so schaffte auch ich die „Via Camillotto-Pellesier” auf Anhieb! 

Vielen Dank an Enrico MauroMirko Minuzzo und an Mauro Bole, die uns mit ihrer Arbeit diesen Eintrag ins Gipfelbuch einer wunderschönen Linie ermöglicht haben.